Weihnachtsjahresabschlussmopped

Da wo ich wech komm herkomme, ist ein Mopped ein „Universalwort für alle Arten von Gegenständen„. Und um das Weihnachtsjahresabschlussmopped geht es heute.

Jeder Blog haut in diesen Tagen Adventskalender, Rätseldings und ganz viel -bums raus und ich habe sogar tatsächlich einen ganz tollen Fotoband einer ganz tollen Fotografin kennengelernt. Das ist doch eine schöne Sache, sowas sollte man pflegen.
Ich würde gerne mit Euch das Jahr etwas Revue passieren lassen. Da darf und soll gerne jeder freiwillig mitmachen, zu gewinnen gibt es als kleines Schmankerl trotzdem was.

Weihnachtsjahresabschlussmopped
Vom Grillunfall bis zum Quartalssäufer. Und was macht man eigentlich in den 5 Warteminuten bevor das Polytrauma den Schockraum belegt?
Ein kurzweiliges Buch, an einem Samstag durchgelesen. Deshalb gebe ich es jetzt gerne weiter!

Eine Mitmachbedingung gibt es nicht, ein Kommentar reicht, aber vielleicht nutzt ja doch der eine oder andere die Gelegenheit ein besonders fröhliches, prägendes, lehrsames oder auch nachdenklich stimmendes Erlebnis 2013 den anderen mitzuteilen.
Der Narkosearzt geht mit gutem Beispiel voran…

Sylvia, 38 J., nimmt die Pille und raucht, am 1. Advent morgens neben ihrem Mann wach geworden mit Wesensveränderung, fahrig, aphasisch (konnte nicht mehr sprechen), komplett agitiert (verständlich, oder?), Notarzt informiert, zu uns ins Krankenhaus, ins CCT, Sylvia wird müde, direkter Beginn der Lyse, unter der Lyse weitere Somnolenz und Avisierung einer Verlegung zum Maximalversorger, der Narkosearzt wird informiert zwecks Intensivtransport und Verlegung, Sylvia jetzt mit GCS von 8, Foto auf dem Handy gesehen, zwei Jungs (so 12 und 14)  und ein Mädchen (so 6), bei progredienter Somnolenz intubiert, Kuss vom Ehemann, losgefahren, auf dem Transport klinische Zeichen einer Einklemmung mit Hypertonus, Bradykardie, Pupillendifferenz, im Maximalversorger abgegeben, gedrückte Stimmung, Heimfahrt, Gedanken an die Familie, den Mann, die Kinder, Organspende, eigene Familie, Weihnachten ohne Mama.
Gestern dann Anruf von der Pforte (bedeutet meistens Arbeit…) „Ja, hier ist eine Frau Pfeifer, die möchte Sie unbedingt sprechen, sie sagt sie wartet hier im Wartezimmer“. Ich weiß nicht wie sie herausgefunden hat, dass ich dabei war und überhaupt: Sylvia hat auf jeden Fall nur noch einen ganz bißchen tauben Fuß! Sonst ist nichts zurückgeblieben! Ist das nicht großartig?
Sie fiel mir um den Hals weil Sie wohl mitbekommen hat wie ich mit ihrem Mann gesprochen habe, wie ich mit ihr gesprochen habe und dann ist sie ja eingeschlafen. Ich muss sagen, sowas passiert einem als Anästhesist doch eher selten, aber wir haben da echt Party gemacht! 😀
Fazit: you’ll never know!

Und bei Euch?
Es müssen keine Krankenhaus-Patienten-Geschichten sein. Es geht um Geschichten im allgemeinen. Auch Kinder, Konzerte oder ganz andere Dinge! Es muss noch nicht mal besonders fröhlich sein. Einfach etwas was ihr von 2013 mitnehmt und was Euch geprägt, motiviert oder glücklich gemacht hat. Ich bin gespannt!

Am 31.12.2013 23:59 Uhr setze ich mich dann in mein Kämmerlein und lasse meinen Sohn die Auslosung machen. Wenn wir dann einen Gewinner gefunden haben, zünde ich eine Rakete!
Also schön aufpassen, vielleicht könnt ihr unsere Gewinnerrakete sehen! 🙂

PS: Es sei am Ende noch auf die Aktion von „Zeit statt Zeug“ aufmerksam gemacht. Passte nirgendwo sinnvoll rein, deshalb schiebe ich es hier am Ende schnell noch hinterher für alle die noch ein Geschenk suchen.

NACHTRAG:
Das Buch hat Suprarenina gewonnen, herzlichen Glückwünsch!

Traumamanagement Premium ® Kurs

Wenn die Kinder mal aus dem Haus sind, dann habe ich jetzt was handfestes. Etwas eigenes. Ich habe am Wochenende mein Jodeldiplom den TraumamangementPremium®-Kurs nach DIVI-Kriterien gemacht und darf mich jetzt für vier Jahre „TraumaManager“ nennen. Mal sehen, ob ich damit beim Dönerladen meines Vertrauens Prozente bekomme.
Kursunterlagen Traumamanagement (R) Premium

Ich werde im nächsten Jahr zu einem Maximalversorger (= groooßes Krankenhaus) mit Luftrettung (Yeah Baby!) und notfallmedizinischem Schwerpunkt wechseln. Dafür wollte ich meine Kenntnisse in der Schwerverletztenversorgung festigen. Dafür gibt es in Deutschland den TraumaManagement-Kurs als deutsches Kursangebot und den PHTLS-Kurs nach amerikanischem Vorbild. PHTLS wird manchmal auch als Fachverpacker-Workshop bezeichnet. Kritisiert wird, dass die Pat. quasi nur so schnell wie möglich eingepackt werden und losgekachelt wird. Das ist in vielen Fällen bei kritisch kranken Menschen auch angebracht (innere Blutung etc.), in vielen Fällen aber auch nicht. Bei Atemwegsproblemen bringt mir auch das schnellste Geheize nichts, wenn der Pat. auf dem Weg zur Klinik verstirbt und durch eine einfache Maßnahme (Thoraxdrainage / Intubation o.ä.) hätte gerettet werden können.
Thoraxdrainage
In dem dreitägigen Kurs wird die Theorie vorher zuhause gelernt und in einem Eingangstest abgeprüft. An den drei Tagen gibt es sehr, sehr viele Praxisübungen die teilweise sehr realistisch und mit professionellen Mimen gestaltet werden.
Falltraining Polytrauma
Traumeversorgung ist für den bodengebundenen Rettungsdienst fast immer eine große Ausnahme. Was das ganze verkompliziert, ist dass die Pat. sehr krank sind und man das einfach nicht täglich macht. Anders sieht das in der Luftrettung aus, da kann man mit so einem Krankheitsbild schon fast rechnen.
Ich dachte (!), ich wäre ganz fit in der Traumaversorgung. Was ich in dem Kurs gelernt habe, war vor allem den Überblick zu behalten, Aufgaben zu delegieren, im Team auf eine richtige Kommunikation zu achten und Rückmeldungen einzufordern um Missverständnisse aufzudecken. Die Kenntnisse kann ich auch im Alltag (im OP, auf der Intensiv…) aber auch bei anderen Pat. im Notarztdienst anwenden.
Vielleicht werde ich demnächst noch etwas ausführlicher berichten, falls es hier Interesse gibt. Anybody? 😉
Fragen?
ABCDE-Grüße,

der Narkosearzt